Sonntag, 25. November 2012

Heil Dir, Helvetia ODER Ich schnall ab!!

Hallo meine Lieben,

ich hatte euch ja erzählt, dass ich am Mittwoch wegen eines wichtigen Termines nach Berlin musste.
Der Einfachheit halber bin ich mit dem Zug gefahren. Ich hatte meinen reservierten Sitz und musste mir um nichts Gedanken machen. Ich bin bis zum Hauptbahnhof gefahren, was super praktisch war, weil ich ins Regierungsviertel musste.
Ich hatte nämlich einen Termin in der Schweizerischen Botschaft.
Warum?
Ich habe in diesem Jahr die erleichterte Einbürgerung beantragt, d.h. ich möchte zu meiner Deutschen auch die Schweizerische Staatsbürgerschaft haben.
Im Sommer waren mein Mann und ich 6 Jahre verheiratet, so dass die formalen Bedingungen erfüllt waren. Ich habe denen Bescheid gesagt und als Antwort eine Mail mit ca. 10 Anhängen bekommen: Erklärungen, Formulare, Hinweise etc. Dann musste ich noch etliche Bescheinigungen (Kopie der Heiratsurkunde, Kopie aller Geburtsurkunden, Führungszeugnis...) besorgen und habe Ende Oktober den Antrag an die Botschaft geschickt.
Ich musste noch etwas nachreichen (mehr Adressen von Leuten, die mein Leumund sein wollen) und dann konnten wir den Termin ausmachen.
Die Gebühr in Höhe von knapp 600 Euro sollte ich auch gleich mitbringen...

Am Mittwoch bin ich also zur Botschaft und konnte erst mal wie beim Sicherheitscheck am Flughafen meine Sachen und mich durchscannen lassen.
Dann kam die nette Dame und führte mich zu einem gemütlichen Tischchen, wo mir als erstes die Gebühr abgeknöpft wurde.
Ich dachte ja, das sind jetzt nur noch Formalitäten, hatte aber sicherheitshalber ein bisschen gelernt. Und was soll ich sagen? Ich wurde richtig geprüft!! Es war zwar eine nette Atmosphäre, aber eine Prüfung.
Einige Fragen waren zum Beispiel: Welche Schweizer Berge kennen Sie? Wie heisst der grösste komplett in der Schweiz liegende See? Politisches System der Schweiz? Historische Gründung und Gründung des modernen Staates? Und und und.
Die Dame war im Grossen und Ganzen ganz zufrieden. Gut fand sie ausserdem, dass sie schweizerdeutsch reden konnte und ich alles verstanden habe.
Also, ich würde mir im Schulnotensystem eine 2 geben. Ist doch OK, was meint ihr?

Danach meinte sie, sie würde jetzt ihr Dossier verfassen und das nach Bern schicken, dann würden meine Leumünder angeschrieben und müssten schriftlich antworten (je schneller, desto besser) und dann würde es so ca. 1,5 bis 2 Jahre dauern, bis das Gesuch durch ist!
Ich dachte, ich fall gleich vom Stuhl. Dass das Ganze etwas Zeit braucht, ist mir schon klar, aber bis zu 2 Jahre ist sogar für Schweizer sehr lang!
Der erste Spruch meines Mannes daraufhin war: "Bis dahin lebst Du wahrscheinlich gar nicht mehr!" Und so ganz Unrecht hat er wohl nicht.
Naja, jetzt warten wir es mal ab. Mehr kann ich jetzt auch nicht mehr machen.
Hattet ihr auch schon so schräge Erfahrungen mit Behörden?
Minna war zum Pfotendrücken mit - hier im Hauptbahnhof
Minna mit der Schweizerischen Botschaft im Hintergrund

So, und bald kommt mein London-Reisebericht. 
Liebe Grüsse,
euer Puminchen

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