Montag, 23. Dezember 2013

Das macht mir Angst...

Hallo meine Lieben,

bevor ich jetzt schlafen gehe, möchte ich noch eine Nachricht mit euch teilen, von der ich heute gehört habe.

Es geht um einen Lungentransplantierten, der am 16.12. gestorben ist.
Er heisst Stefan, war 32 Jahre alt und eigentlich kannte ich ihn kaum. 
Was diese Geschichte allerdings so speziell macht, kommt nun.

Mein Lunge-Leber-Freund, den ich schon öfters erwähnt hatte, hatte im Mai 2011 in der Reha-Klinik ein Organangebot. Wir waren ziemlich aufgeregt und ich hatte bestimmt 20-mal nachgefragt, ob er mich denn jetzt veräppelt. Nein, er wurde in die Klinik gefahren. Allerdings kam er ein paar Stunden später wieder zurück. Die Organe waren zwar gut, aber für eine Doppeltransplantation hätten sie noch einen Ticken besser sein müssen.
OK, ist halt so, kann man nicht ändern.

Drei Wochen später (das ist die Krankenhausaufenthaltsdauer bei normalem Heilungsverlauf) kam Stefan zur Anschlussheilbehandlung in die Klinik.
Ich dachte zuerst, hat mein Lunge-Leber-Freund (ab jetzt kurz LLF) einen Zwillingsbruder von dem er bisher nichts erzählt hatte? Stefan hatte die gleiche Grösse und Statur wie mein LLF, war nur 4 Jahre jünger und hatte obendrein die gleiche Haarfarbe und Frisur (und offensichtlich auch die gleiche Blutgruppe). Und da fiel es uns wie Schuppen von den Augen: er hatte LLFs Lunge bekommen (also die Lunge, die vom perfect match her etwas besser zu LLF gepasst hätte und für ihn laut Eurotransplant gedacht war)!

Und wir waren etwas neidisch. Stefan hatte einen FEV1 von ca. 5 Litern und ging ab wie Schmitz Katze. LLF hat seit der OP massig Probleme mit Stenosen und hat schon über 50 Brochoskopien über sich ergehen lassen und ich krebse ja auch nur hier rum. Aber während unser "Rumkrebs-Niveau" relativ konstant ist, ging es nach 2 Jahren mit Stefan bergab. Chronische Abstossung. Und zwar so schnell, dass ihm nichts mehr helfen konnte. Und da die Spenderbereitschaft so niedrig ist, gab es auch kein neues Organ mehr für ihn.

Tja, und heute Abend habe ich auf Facebook gelesen, dass er gestorben ist und nach kurzer Rücksprache mir LLF, der immer sehr gut informiert ist (Mukiviszidose-Netzwerk), weiss ich, dass er froh war, gehen zu dürfen. Langsames Ersticken ist einfach kein schöner Tod!

Gute Nacht und liebe Grüsse,
euer Puminchen

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